Grottenolm

Im Wohnungsmarktteil der Hamburger Mopo wurde mal eine Wohnung damit beworben, dass eine bekannte Hamburger Künstlerin nur wenige hundert Meter entfernt wohne. Man könnte nun auf die Idee kommen, dass solche Inserate gar nicht geprüft, sondern von einem Computerprogramm einfach übernommen werden, dass man der Mopo diese massive Persönlichkeitsrechtsverletzung also gar nicht vorwerfen könne ( könnte man trotzdem, aber naja...). Ich hab deshalb auch mal versucht, eine Anzeige zu schalten. Sie wurde nicht gedruckt, trotz gültiger Kreditkartennummer etc. ( hierzu Homer Simpson: "Ein sprechender Elch will meine Kreditkartennummer? Klingt fair!"). Die Schlüsse daraus kann jeder selbst ziehen. Also: Alleinstehender, aber nicht allein stehender Grottenolm verhökert leerstehendes Gebäude (2,473 Zimmer, EBK, ESP, ABS, FDH, 1 Folterkammer, APR hier leider nicht verfügbar) einer stillgelegten Fabrik für aus den Nasenhaaren von Louis XIV. hergestellte Wimpernbürstchen an sexuell unterforderte Stenotypistin, 80+, Konfektion 50+, gerne stark behaart. Spanner, Voyeuristen, Springreiter und Proktologen besonders willkommen; bei Interesse können auch gerne entsprechende Utensilien übernommen werden. Was die Wohnung besonders attraktiv macht, ist der große verspiegelte Flur. Der Raum wirkt so viel größer und nicht wie das verwanzte Dreckloch, das er ist. Ebenfalls zum Gebäude gehört ein idyllischer Verkehrsübungsplatz, auf dem erst letztes Jahr ein Marder verschmort ist. Es liegt noch immer ein leichter Barbecue-Geruch in der Luft, was sich bei Grillabenden als besonders angenehm erweist. Deser Geruch von verbranntem Marderfleisch ist fast so erregend wie die Senkwehen der mir zustehenden Deckgebühr, die ich vom sensationsgeilsten Interessenten huldvoll überreicht zu bekommen hoffe. Preis auf Anfrage.